Poltern mit Symptomen in den folgenden Sprach- und Sprechebenen:
Selbst- Symptomwahrnehmung; Leidensdruck:
Eingeschränkt; Es besteht eine Verunsicherung und eine erhebliche Behinderung in der Kommunikation mit anderen die durch das nicht bzw. schlecht verstanden werden verursacht wird.
Morphologie und Syntax:
– mangelhafte grammatische Markierungen: z.B. fehlende Pluralmarkierungen; Auslassen von Artikeln;
– Nicht regelhafte Satzstruktur: Auslassen von Satzteilen, Satzumstellungen, Satzabbrüche
Semantik und Lexikon:
Durch häufiges Verwenden von Füllwörtern, unspezifisches Ausdrücken und Auslassen von Wörtern entsteht der Eindruck einer Wortfindungsstörung.
Phonetik und Phonologie:
– Silben werden nicht deutlich ausgesprochen oder ganz ausgelassen
– Laute werden inkonstant fehlerhaft gebildet, miteinander verschmolzen, ausgelassen
– verwaschene, undeutliche Artikulation
Prosodie:
– Monotones Sprechen durch mangelnde Betonung: Vokale werden nicht sprecherisch bearbeitet; Lautstärke, Dynamik und Tonhöhe werden nur unzureichend eingesetzt/variiert
– Prosodie geht nicht mit der Intension der Mitteilung einher; Intension bleibt wegen der mangelnden Betonungskriterien unklar
– Lautstärke wird unadäquat eingesetzt: schwankt zwischen zu laut und zu leise gesprochenen Passagen; Sprechbeginn zu laut; Satzende/gesamte Äußerung unverständlich leise
Sprechablauf und Sprechflüssigkeit:
– Sprechgeschwindigkeit und Artikulationsrate sind erhöht
– Unterbrechungen im Redefluss durch Silben- Wort- Satzwiederholungen, Auslassungen und Sprechabbrüche.
– unrhytmisches Sprechen durch inadäquate Pausen, Unterbrechungen und eine gestörte Sprechatmung
Pragmatik, Diktion und Kommunikation:
– Planung des sprachlichen Konzeptes und die mündliche Ausdrucksweise scheinen eingeschränkt zu sein.
– Inhalte und Intension einer Mitteilung bleiben oft unklar
– Das Sprechen ist teilweise inhaltlich schwer oder gar nicht verständlich
– Der Kommunikationspartner wird durch die auftretenden Sprach- und Sprechsymptome irritiert und reagiert darauf, jedoch gelingt es dem Patient nicht die Ursache für die Verwirrung zu erkennen und durch Selbstkorrektur zu beheben.
– Wechsel von Sprecher- und Zuhörerrolle (Turn-Talking) scheint unklar da die Rollen nicht voneinander abgegrenzt werden, beim Gesprächspartner entsteht der Eindruck der Patient könne nicht gut zuhören, unterbricht den Partner oft und kann insgesamt im Gespräch wenig auf den anderen eingehen.
Schriftsprache:
– die verbalen Symptome finden sich auch im Schreiben und Lesen wieder
– es kommt zum Auslassen und Vertauschen von Lauten, Silben und Wörtern.
Ursachen von Stottern:
Eindeutige Erklärungen gibt es bis zum heutigen Tage nicht. Man geht davon aus, dass durch Poltern verschiedene Ursachen wie Erbliche Einflüsse, Angeborene Sprachschwäche, Faktoren aus dem körperlichen Bereich bzw. auf Grund verschiedener kombinierter Ursachen aus den Bereichen entsteht.
Logopädische Behandlung
Übungen zur Verbesserung der Symptome in folgenden Bereichen:
Selbstwahrnehmung, Symptomwahrnehmung
Intension
Pragmatik / Kommunikation
Sprachliche Organisation
Artikulation
Sprechtempo
Die logopädische Behandlung erfolgt in der Regel nach ärztlicher Verordnung (privat und alle Kassen).
Wenn Sie Fragen zum Thema Poltern haben, von Ihren Erfahrungen berichten möchten oder Beratung wünschen, schreiben Sie mir oder rufen Sie an. Ich helfen Ihnen gerne weiter.
Praxis für Logopädie Beatrix Seifried
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