Stottern

Stottern

Unter Stottern versteht man Störungen des Redeflusses durch Wiederholen (Klonis) von Lauten, Silben und Wörtern und/oder durch Blockaden (Tonis) die sich durch pressendes Verharren in der Artikulationsstellung zeigen. Beim chronischen Stottern können Mitbewegungen der Mimik und Körpermotorik auftreten, ebenso emotionale und vegetative Begleiterscheinungen wie Angst-, Wut-, Schamreaktionen oder nasse Hände, Erröten sowie sprachliches und/oder soziales Vermeideverhalten. Oft ist die gesamte Kommunikation im sozialen Umfeld beeinträchtigt. Stottern wird daher auch als Kommunikationsstörung bezeichnet.

Altersgemäße Sprechunflüssigkeiten

Im Alter zwischen 2,5 und 4,5 Jahren treten bei fast allen Kindern im Verlauf ihrer Sprachentwicklung Phasen auf, in denen sie Silben, Wörter und Satzteile wiederholen oder im Sprechen innehalten, um das Zielwort zu finden oder den Ablauf des Satzes richtig gestalten zu können. Diese Unsicherheiten im Sprechablauf sind entwicklungspsychologisch normal und werden von den Fachleuten als altersgemäße Sprechunflüssigkeiten bezeichnet. Sollten diese länger als ein halbes Jahr andauern, müssen die Eltern darauf hinwirken, dass sich diese nicht festigt. Zur genauen Abklärung sollte eine Praxis für Logopädie aufgesucht werden.

Ursachen von Stottern:

Eindeutige Erklärungen gibt es bis zum heutigen Tage nicht. Man geht davon aus, dass Stottern auf Grund verschiedener kombinierter Faktoren aus dem körperlichen und seelischen Bereich und aus Umwelteinflüssen entsteht. Viele Symptome entstehen erst als Reaktion auf das anfängliche Stottern und verändern sich im Laufe der Zeit ständig.

Logopädische Behandlung

In der wissenschaftlichen Literatur finden sich unzählige Methoden über die Therapie des Stotterns bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Das „Allheilmittel“ wurde bis zum heutigen Tag leider noch nicht gefunden, wenn auch in den Medien gerne von spektakulären neuen Heilmethoden berichtet wird.
Es existieren jedoch erfahrungsgemäß wirksame Methoden, um das Stottern positiv zu beeinflussen.

Bei Kindern: Nach eingehender Diagnostik wird versucht, die das Stottern aufrechterhaltenden oder verstärkenden Faktoren , durch eingehende Elternberatung und Verhaltenstraining abzubauen. Abhängig von Alter und Stottersymptomatik bzw. Ausprägung des Störungsbewusstseins wird spielerisch oder auch direkt mit dem Kind am Stottern gearbeitet. Dabei geht es in erster Linie um die Förderung der Sprechfreude, des kommunikativen Selbstbewusstseins und des Kennenlernens des eigenen Stotterns.

Bei jugendlichen und erwachsenen Stotternden: wird direkt auf das Stottern Bezug genommen. Meist über viele Jahre aufgebaute Verhaltensweisen wie Vermeideverhalten und körperliche Reaktionen während des Stotterereignisses sollen erkannt (identifizeirt), erfahren (desensibilisiert), akzeptiert, verändert (modifiziert) und abgebaut werden. Dabei werden u.a. verhaltenstherapeutische Methoden, Atem- Entspannungs- und Artikulationsübungen sowie Verfahren zur direkten Beeinflussung des Stotterns angewandt, auch unter Einbeziehung der Umwelt (Schule, Alltagssituationen) .

Die logopädische Behandlung erfolgt in der Regel nach ärztlicher Verordnung (privat und alle Kassen).Wenn Sie Fragen zum Thema Stottern haben, von Ihren Erfahrungen berichten möchten oder Beratung wünschen, schreiben Sie mir oder rufen Sie an. Ich helfen Ihnen gerne weiter.