Stimmstörungen sind Erkrankungen der Stimme die durch eine Störung des Stimmklangs und der stimmlichen Leistungsfähigkeit gekennzeichnet sind. Betroffen sind häufig auch Menschen die in ihrem Beruf viel sprechen z. B. Erzieher, Lehrer, Verkäufer, Manager, Schauspieler, Sänger usw..
Ursachen von Stimmstörungen:
Funktionelle Ursachen: Unökonomischer Stimmgebrauch, sprechen mit zu viel (hyperfunktionell) oder zu wenig (hypofunktionell) Spannung
Psychische Ursachen: z.B. psychosozialer Stress.
Hormonelle Ursachen : z.B. Wechseljahre
Organische Ursachen: z.B. Lähmung des Kehlkopfnervs (n.recurrens) nach Schilddrüsenoperation.
Symptome:
Klangveränderung der Stimme: Heiserkeit, brüchiger, belegter, knarrender oder verhauchter Stimmklang, Aphonie (Wegbleiben der Stimme)
zu hohe oder zu tiefe Sprechstimmlage
zu leise oder zu laute Sprechstimme
Verspannungen und Fehlstellungen der Zunge, der Lippen, des Unterkiefers, der Gesichts-, Hals-, Rachen- Nacken-, Schulter- und evtl. der gesamten Körpermuskulatur. Damit ist häufig ein Kloßgefühl im Hals oder ein Räusperzwang verbunden
gestörte Atmung beim Sprechen (z.B. Schnappatmung mit hörbarem Einziehen, Atemlosigkeit)
Enge Artikulation mit geringen Kieferöffnungsbewegungen, unzureichende Lippenbewegungen
Organische Veränderungen der Stimmlippen (ugs.“Stimmbänder“) wie z. B. Stimmlippenknötchen, diese sind als Folge dauerhaften falschen Stimmgebrauchs nicht selten.
Logopädische Behandlung
Nach eingehender Untersuchung wird gemeinsam mit dem Patienten ein individueller Therapieplan aufgestellt. Es werden je nach Art und Ausprägung der Stimmstörung unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Ziel ist es, einen möglichst funktionsgerechten und ökonomischen Stimmgebrauch zu erreichen.
Es wird dabei in folgenden Bereichen gearbeitet:
Persönlichkeit: Stimme und Person sind nicht voneinander zu trennen
Tonus: Entspannung, Anspannung, Lockerung, Erreichen eines ökonomischen Muskeltonus
Atmung: Atemphasen, reflektorische Atemergänzung, atemrythmisch angepasste Stimmgebung
Stimmgebung: Verbesserung der Resonanz
Intention: Der Situation angepasster Stimmeinsatz
Artikulation: Verbesserung der Kieferöffnungsbewegungen, der Lautbildung und ihrer Lautverbindungen
Die Therapiefrequenz ist 1- 2 mal wöchentlich, jeweils 45 Minuten. Eine enge Kooperation mit dem Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Phoniater während der Behandlung ist selbstverständlich. Der Arzt stellt anfangs mittels spezieller Untersuchungen des Kehlkopfes fest, ob eine Stimmstörung vorliegt und eine logopädische Therapie notwendig ist.
Eine weitere Form von Stimmstörung ist die Stimmstörung bei Kindern (Juvenile Dysphonie). Sie tritt häufig im Alter von 5-10 Jahren auf. Dabei sind Stimmklang und/oder Lautstärke verändert, die Stimme klingt z.B. piepsig oder heiser bis zur Stimmlosigkeit (Flüstern). Eine ausführliche Familienanamnese ist erforderlich, Elternberatung häufig angezeigt.
Die logopädische Behandlung von Stimmstörungen erfolgt in der Regel nach ärztlicher Verordnung (privat und alle Kassen).
Kennen Sie die Situation, dass Ihre Stimme schnell ermüdet oder einfach wegbleibt, Sie beim Sprechen öfter außer Atem sind, dass Ihre Stimme wenig belastbar ist? Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, oder Beratung wünschen, schreiben Sie mir oder rufen Sie an. Ich helfen Ihnen gerne weiter.
Praxis für Logopädie Beatrix Seifried
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